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Gitarre lernen, oder doch lieber Finger weg?

  • Autorenbild: Marius Wagner
    Marius Wagner
  • 26. Feb. 2023
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Mai 2024

Seit längerem kitzelt es Dich in den Pfoten. Du hast vielleicht sogar eine Gitarre zu Hause stehen. Voller Elan hast Du stundenweise YouTube-Tutorials konsumiert und die ersten Akkorde gelernt. Aber irgendwie klingt das alles noch nicht so wie es soll.

Vor allem, wenn man rechts und links auch noch unterschiedliche Sachen machen soll. Jetzt fragst Du Dich, ob es die ganze Mühe überhaupt wert ist.


Daher möchte ich Dir eine kurze aber hilfreiche Checkliste an die Hand geben, mit der Du herausfinden kannst, ob es sich für Dich lohnt, Gitarre zu lernen.



Foto: Wix.com

1. Hast Du einen emotionalen Zugang zur Musik?


Das ist die wichtigste Voraussetzung. Sind Deine Ziele zu oberflächlich oder hast Du keine persönlichen Beweggründe, wird es Dir schwer fallen den Prozess zu genießen.

Vielleicht hast Du eine Lieblingsband oder einen Lieblingssong, den Du gerne nachspielen möchtest. Vielleicht hast Du Freunde die ebenfalls Musik machen und willst Teil einer Band sein. Oder es sind die Klänge und der Sound, welche Dir eine astreine Ganzkörper-Gänsehaut verpassen.

Finde heraus, ob und warum Du Dich für Musik begeisterst.


2. Hast Du Ziele oder Träume?


Ziele und Träume können sehr unterschiedlich aussehen. Für viele Menschen bedeutet erfolgreich sein, einfach zu Hause in Ruhe Songs spielen zu können.

Andere geben sich erst zufrieden, wenn tausende von Menschen zu ihren Shows kommen. Und diverse Kleidungsstücke auf der Bühne landen.

Egal wie der Film aussieht, der sich in Deinem Kopf abspielt - lass es zu und wage es zu träumen. Auch wenn es Dir als größenwahnsinnig erscheint. Du kannst es ja erstmal für Dich behalten.

Foto: Wix.com

3. Bist Du bereit, konzentriert und kontinuierlich Probleme zu lösen?


Ein Instrument zu lernen heißt, Probleme zu entdecken und die richtigen Lösungen zu finden.

Das klingt wie ein langweiliges Business-Konzept. Und im Prinzip ist es genau das, was ein gutes Business macht. Nur hierbei geht es nicht um eine revolutionierte Rasierklinge, ein E-Auto, oder die neue Axelhaar-Schampoo-Kollektion von YouTube Star BubuBlabla, sondern um Dein persönliches Können.

Finde heraus was die nächsten Schritte sind, um Deinen intergalaktischen Träumen von riesigen Konzerten und unzähligen hübschen Frauen - oder selbstbewussten, ehrlichen Männern - näher zu kommen.


4. Hast Du Zeit zum Üben und Spielen?


Foto: Thomas Brenac

Zu viele Hausaufgaben, der Job, die Familie, eine Erkältung, oder einfach eine Panne am alten Opel Kadett können ganz schön viel Zeit fressen.

Ob da wirklich Platz für Gitarrenspiel ist, hängt nicht nur von Deinem Karma und der Tagesform des Universums ab, sondern auch von Dir.

Wenn Du die Zeit am Instrument lieben lernen willst, solltest Du dafür Platz schaffen.

Ein respektvolles "Nein, diesmal nicht." zum Chef oder den Kollegen, kann da sehr viel bewirken.


5. Bleibst Du über die Jahre am Ball?


Die erfolgreichsten Bands existieren am längsten. Von den meisten Bands hat man nie etwas gehört, da sie zu früh aufgehört haben.

Ähnlich ist es mit den Fähigkeiten am Instrument. Über die Jahre sammelst Du Erfahrung und lernst immer effektiver und effizienter mit Deiner Zeit umzugehen.

Musik ist definitiv ein Marathon, kein Sprint.

Wer hier schnell zu viel möchte, wird enttäuscht werden.


6. Bist Du bereit Geduld aufzubringen und Dich zu entspannen?


Wer länger langsam spielt, spielt schneller schnell. Wieder so ein altweiser Lehrerspruch.

Aber Geduld und eine entspannte Einstellung machen den ganzen Prozess nicht nur viel interessanter, sondern auch effektiver.

Konzentriertes, achtsames Üben, das von außen sehr langweilig aussehen kann, zeugt in Wahrheit von den höchsten Tugenden des Lernens: Geduld und Ruhe.


7. Bist Du bereit Fehler zu machen und diese zu korrigieren?

Foto: Wix.com

Der Herzschlag wird spürbar schneller. Es kitzelt und kribbelt tief im Bauch.

Die Lehrerin schmeißt das Heft mit der Mathearbeit auf den Tisch.

Man stöbert hastig durch das blau-rote Gekritzel zwischen den karierten Blättern bis zum Ende der Arbeit und sieht: "mangelhaft".


Nach dieser kurzen Zusammenfassung meiner mathematischen Karriere muss ich sagen, dass ich nie geübt, oder meine Hausaufgaben erledigt habe.

Es lag nicht daran, dass ich dumm oder unfähig war. Ich war einfach nicht bereit härter für eine bessere Note zu lernen.

Was wir oft aus der Schule mitnehmen: Fehler machen nur die, die es nicht drauf haben.

Was wir zu wenig hören: Erlaube dir zwar Fehler zu machen, setze dir aber als Ziel diese Fehler mit der Zeit auch zu korrigieren.


8. Hast Du Spaß am Lernen?


Ja, die Schule gibt uns so manch ätzenden Moment mit in's Leben. Aber vieles davon ist hilfreich. Wirklich lernen kann man nur, wenn man seine Komfortzone verlässt.

Mit der richtigen Einstellung machen Herausforderungen riesigen Spaß. Es gibt nichts belohnenderes als langsam aber sicher etwas zu beherrschen, was man vorher für unmöglich gehalten hat.

Und jeder von uns ist in der Lage etwas Neues zu lernen. Wir müssen uns nur öffnen, bereit dafür sein und das Ganze mit etwas mehr Humor nehmen.


9. Bist Du bereit zu üben, auch wenn Du keine Lust hast?


Disziplin ist, wenn man keine Lust hat und es trotzdem macht. Wahrscheinlich schafft man es nicht jeden Tag. Aber man sollte es zumindest versuchen, wenn man schneller Fortschritte machen möchte.

Dabei kann es sehr hilfreich sein Gewohnheiten zu etablieren. Wenn Du z.B. regelmäßig Sport machst oder jeden Tag einem anderen Hobby wie Tanzen oder Yoga nachgehst, kannst Du es mit dem Gitarrenspiel verbinden. Nein, Du sollst nicht während dem Tanzen Gitarre spielen. Aber Du kannst vor dem Tanzen ein Lied singen und Dich einstimmen.

Bei solchen Aktivitäten ist es oftmals so, dass man vorher keine Lust hat. Wenn man es trotzdem durchzieht fühlt man sich danach aber phantastisch!

Foto: Wix.com

10. Hast Du das nötige Budget für Equipment und Unterricht?


Beim Öffnen des abgenutzten schwarzen Leders schlägt einem die gähnende Leere in die Visage. Verdammt. Schon wieder keine Gold-Dublonen auf der hohen Kante.

Das Erlernen eines Instrumentes ist nicht unbedingt immer kostengünstig. Guter Unterricht und solide Instrumente wollen bezahlt werden. Doch die moderne Welt bietet Dir alle Möglichkeiten, um Deinen perfekten Lehrer zu finden, bei dem Preis- Leistung auch stimmen.

Natürlich ist ein gebrauchtes, kostengünstiges Instrument am Anfang völlig ausreichend (100-200 €). Für guten Unterricht solltest Du allerdings schon ein paar Euro in die Hand nehmen. (30-50 € / 60 Minuten).


Fazit


Wenn Du eine emotionale Verbindung zur Musik hast, Spaß am Lernen mitbringst, eine Herausforderung suchst, Deine Disziplin auf die Probe stellen möchtest und Dir eigene Ziele steckst, solltest Du auf jeden Fall zur Gitarre greifen und alles dafür tun, Dein Potential zu entfalten. Das nötige Kleingeld sollte nicht fehlen. Du investierst schließlich in Dich selbst und Deine Zukunft.

Solltest Du Dich mit weniger als sechs Punkten dieser Checkliste identifizieren, empfehle ich Dir die Finger lieber vom Instrument zu lassen. Das heißt allerdings nicht, dass Du es nicht trotzdem versuchen kannst.


Hier nochmal die Punkte:


1. Hast Du einen emotionalen Zugang zur Musik?

2. Hast Du Ziele & Träume?

3. Bist Du bereit konzentriert und kontinuierlich Probleme zu lösen?

4. Hast Du Zeit zum Üben und Spielen?

5. Bleibst Du über die Jahre am Ball?

6. Bist Du bereit Geduld aufzubringen und Dich zu entspannen?

7. Bist Du bereit Fehler zu machen und diese zu korrigieren?

8. Hast Du Spaß am Lernen?

9. Bist Du bereit zu üben, auch wenn Du keine Lust hast?

10. Hast Du das nötige Budget für Equipment und Unterricht?


Bonus


Hast Du fast alle Fragen verneint, frag Dich was sich ändern müsste, damit Du den Großteil der Fragen mit "Ja" beantworten könntest. Wie würde Deine ideale Welt aussehen, in der Du Gitarre spielen kannst?






 
 
 

3 comentários


Convidado:
26 de fev. de 2023

Hallo, Test

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Convidado:
12 de mar. de 2023
Respondendo a

Nice

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